Alles für die Tonne?!

 

Von Mounya Rosfa, Gymnasium Nackenheim, Klasse 8b

 

Wer kennt das nicht, man geht in den Supermarkt und hat zwei Möglichkeiten, entweder man nimmt den Apfel, der eine braune Stelle hat, oder den ohne Makel aus Neuseeland. Die meisten würden sich für den makellosen Apfel ohne Druckstelle oder Loch entscheiden, doch das ist das Problem!

Statistiken zufolge soll jeder Deutscher im Jahr 80kg an Lebensmitteln wegwerfen, das wären durchschnittlich 25% der getätigten Einkäufe im Jahr, was ungefähr 300€ für die Tonne sind. Doch woran liegt das?

Filialleiter Herr Schmitt vom Wasgau in Mommenheim meint, dass größtenteils die Verbraucher an den 20 Tonnen Lebensmittelmüll, der alleine in Deutschland anfällt, verantwortlich sind. Er ist der Meinung, dass Angebot und Nachfrage schuld an der großen Verschwendung an Lebensmitteln sind: Wenn wir als Verbraucher noch spät am Abend volle Theken erwarten und im Winter Erdbeeren essen wollen, müssen sich die Supermarktketten zwischen ihren Kunden und der Umwelt entscheiden. Da man ohne Kunden keinen Supermarkt führen kann, entscheiden sich viele Supermärkte für die Zufriedenheit der Kunden und exportieren viele Produkte, so Schmitt. Seine Filiale jedoch setzt eher auf regionale Produkte, sie kennt sogar den Produzenten persönlich. Doch regional bedeutet immer auch saisonal! Wenn die Nachfrage nach Erdbeeren im Winter zu hoch ist, dann muss man natürlich exportieren. Doch zum Einen wird dadurch die Umwelt noch mehr belastet, zum Anderen sind exportierte Produkte durch die lange Lieferzeit und die Lagerung anfälliger für Schimmel oder Druckstellen. Hinzu kommt, dass in Kisten gelagerte Produkte, im Falle eines verdorbenen Produktes, komplett entsorgt werden, da die Kontaminationsgefahr zu groß ist.

Wenn man über Lebensmittelverschwendung redet, darf das Mindesthaltbarkeitsdatum, auch MHD genannt, nicht fehlen. Die meisten Menschen werfen nach Ablauf der Frist ihre Lebensmittel weg, ohne zu überprüfen, ob sie noch genießbar sind. Der Großteil der Verbraucher entsorgt seine Lebensmittel nach dem MHD, weil er denkt, dass die Sachen beim Verzehr gesundheitsschädigend wirken können. Doch das ist ein Irrglaube. Das MHD wurde am 22. Dezember 1981 von der Nahrungsmittelindustrie eingeführt, um es den Verbrauchern zu erleichtern einzuschätzen, wann der nächste Einkauf getätigt werden muss oder wann man Lebensmittel nicht mehr essen sollte. Doch die meisten wissen nicht, dass es bei verschiedenen Produkten auch unterschiedliche Gruppen des MHD gibt: Bei Fisch und Fleisch gibt es nur das Verbrauchsdatum. Wenn dieser Termin abgelaufen ist, sollte man die entsprechenden Produkte wirklich nicht mehr verzehren, da es dann zu gesundheitsschädigenden Folgen kommen kann. Bei Milchprodukten, Gemüse oder Obst sollte man immer die Probe machen, denn das MHD gibt nur an, bis wann ein Produkt mindestens noch haltbar ist.

Was können wir als Verbraucher tun?

Um unnötigen Müll zu vermeiden, sollten wir Verbraucher im Laden auch mal zu dem Apfel mit der Druckstelle greifen oder gezielt nach aussortierter Ware fragen, um den überflüssigen Müll in Supermärkten zu vermeiden. Außerdem sollte man regionale Produkte kaufen, um die Umwelt und unsere Mülltonnen zu schonen. Beim Einkaufen, sollte man vor allem darauf achten, dies nicht allzu spontan zu tun, da sonst zu viel Unnötiges gekauft wird. Zuhause ist es wichtig, den Kühlschrank nach System einzuräumen, da man so eine bessere Übersicht über bereits Gekauftes hat und besser das MHD im Blick hat. Jeder Einzelne von uns kann also etwas tun und mit reinem Gewissen einkaufen, wenn er diese Tipps beachtet. Nehmen Sie das nächste Mal folglich lieber den regionalen Apfel mit der kleinen Druckstelle als den makellosen Apfel aus Neuseeland.